Historie

Am 9. Juni 1961 wurde von 7 sieben aktiven Tischtennisspielern, die bislang diesen Sport als privates Hobby ausübten, die Tischtennisabteilung des Sportvereins 1904 Zeutern ins Leben gerufen. Die Verwaltung des SV gab dieser neuen Sparte im Verein nach vorausgegangener, klärender Aus- und Absprache ihre Zustimmung. Von Anfang an war eine gewisse Eigenständigkeit gegeben, die sich kontinuierlich fortsetzte.

Der aus der Reihe der Gründungsmitglieder gebildeten ersten Vorstandschaft der Tischtennisabteilung gehörten an:

–          Bernhard Schmitt (Abteilungsleiter)

–          Werner Zimmerer (Schriftführer)

–          Rudolf Reimer (Kassier)

Im Spieljahr 1961/62 war die Abteilung mit einer Mannschaft an den Verbandswettkämpfen in der C-Klasse des Tischtenniskreises Bruchsal hoffnungsvoll vertreten. In der Verbandsrunde 1962/63 errang die Mannschaft in der Besetzung Arno Tesch, Werner Zimmerer, Werner Zeisel, Günter Kessler, Manfred Strauß und Rudolf Reimer ungeschlagen den Meistertitel in der C-Klasse und stieg damit nach einem Jahr in die leistungsstärkere B-Klasse auf. In einer kleinen Meisterschaftsfeier wurde der sportliche Erfolg gebührend gefeiert. In der Folgezeit wuchs das Interesse am Tischtennissport innerhalb der sporttreibenden Jugend. Die Zahl der aktiven Tischtennisspieler nahm kontinuierlich zu, so dass die Abteilung aufgrund des erweiterten Spielerstammes und steigender Leistungen in den folgenden Verbandsrunden zwei Mannschaften im Einsatz hatte. Seit dem Spieljahr 1963/64 war die Abteilung mit der 1. Mannschaft in der B-Klasse und mit dem 2. Team in der C-Klasse des Kreises vertreten.

Erstmalig nahm im Spieljahr 1965/66 eine Damenmannschaft an der Verbandsrunde teil, die mit dem 2. Platz in ihrer Klasse nur knapp den Aufstieg verpasste. Nach der Tischtennissaison 1966/67 musste die Damenmannschaft aufgrund einiger Spielerabwanderungen und familiärer Gründe von den Verbandswettkämpfen zurückgezogen werden.

Ein leidiges Problem war für die TT-Abteilung seit dem Tage der Gründung das Fehlen eines geeigneten Trainings- und Spielraumes. Von 1961 bis 1968 diente der Saal der Bahnhofswirtschaft – später in Birkenhof umbenannt – als Übungs- und Spielstätte. Verpächter war Hugo Schwaninger, der sich stets als großzügig erwies. Leider wechselte in der zugehörigen Gaststätte öfter der Pächter. Dadurch musste man manche Unannehmlichkeit in Kauf nehmen. Zudem war es nur möglich zwei Tischtennisplatten aufzustellen und auch die Lichtverhältnisse waren nicht gerade ideal. Mit der Saalrenovierung und dem Umbau ging diese Trainingsstätte verloren.

Von Anfang 1968 bis Ende 1969 wurde der Bürgersaal im Rathaus notgedrungen als Übungsraum und zur Austragung von Wettkämpfen benutzt, obgleich er in Größe und Ausstattung denkbar ungünstig war. Eine andere Lösungsmöglichkeit war zu diesem Zeitpunkt in Zeutern nicht gegeben, da keine anderen Räumlichkeiten zur Verfügung standen.

Dem Tischtennissport zuliebe gab man sich vorerst mit den Verhältnissen zufrieden, bis im Laufe des Jahres 1969 der ehemalige Farrenstall im Hinterhof des Rathauses in mühevoller Eigenarbeit in einen Trainings- und Spielraum umgestaltet werden konnte. Mit Unterstützung der damaligen Gemeinde Zeutern unter der Führung von Bürgermeister Karl Vetter, in vielen freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder und bedingt durch echte Kameradschaft und viel Gemeinschaftssinn wurde in kürzester Zeit eine Sportstätte geschaffen. Mit den Ausmaßen 13 x 7 Meter konnten vier Tischtennisplatten aufgestellt werden. Damit war ein geregelter und unabhängiger Trainingsablauf und Spielbetrieb gewährleistet. Von den rund 7000 DM an Aufwendungen für die Umgestaltung und Herrichtung des Raumes wurden allein 4300 DM durch freiwillige Arbeitsstunden der Mitglieder abgeleistet. Die Restfinanzierung wurde durch Zuschüsse und finanzielle Eigenmittel der TT-Abteilung getätigt. Dies war zu jener Zeit eine stolze Leistung, die ohne Idealismus und Opferwillen der Tischtennisfreunde nicht möglich gewesen wäre. Am 21. November 1969 konnte der neugeschaffene Tischtennisraum in einer kleinen Feierstunde offiziell eingeweiht werden.

Dadurch konnte die Abteilung einen weiteren Aufschwung verzeichnen und für die Verbandsrunde 1969/70 erstmals eine Jugendmannschaft melden. Auch nahmen wieder zwei Damenmannschaften an den Punktekämpfen teil, allerdings nur für zwei Jahre. Durch den Weggang der beiden besten Spielerinnen zu anderen Vereinen löste sich das Damenteam wieder auf.

Nach der Eingliederung der Gemeinde Zeutern in die jetzige Gemeinde Ubstadt-Weiher im Jahre 1972 fand man im Untergeschoß der neuen Mehrzweckhalle im Ortsteil Ubstadt bessere Trainings- und Spielmöglichkeiten vor und verlegte deshalb seine Trainingsstätte an zwei Abenden in der Woche dorthin. Zusätzlich blieb der Trainingsraum im ehemaligen Farrenstall des Rathauses erhalten.

Nach dem Bau der neuen Mehrzweckhalle im Ortsteil Zeutern durch die Gemeinde Ubstadt-Weiher im Jahre 1974 bestanden für die Tischtennisabteilung ideale Trainingsmöglichkeiten. In Absprache mit den anderen Ortsvereinen konnten wir zwei Trainings- und Spielabende und zwar mittwochs und freitags von 18 bis 22 Uhr belegen. In der herrlich gelegenen Halle mit schönem Blick über den Weinort Zeutern können bis zu neun Tischtennisplatten aufgestellt werden. So kann jeder Spieler ohne Wartezeit ausgiebig trainieren und seinen geliebten Tischtennissport ausüben.

Auch die Benutzung der Sanitär- und Duschräume ist mittlerweile für jeden eine Selbstverständlichkeit geworden, was in den Räumlichkeiten der Anfangsjahre nicht der Fall war.

Mit diesen nunmehr idealen Trainingsmöglichkeiten steigerten sich auch die Leistungen der aktiven Spieler, so dass auch bei den Kreisranglistenspielen und den jährlichen Kreismeisterschaften einige hervorragende Platzierungen zu verzeichnen waren.

Auch die Jugendarbeit, die nun intensiviert werden konnte, zeigte allmählich erste Erfolge. Im Spieljahr 1977/78 konnte die erste Jugendmannschaft in der Besetzung Reinhold Hirsch, Joachim Bellm, Volker Kling und Rüdiger Zimmermann in der Sonderstaffel ungeschlagen die Meisterschaft erringen.

Eine einschneidende Änderung gab es dann bei der Jahreshauptversammlung am 6. April 1984. Nach reichlicher Überlegung und nach einer ausführlichen Diskussion beschlossen die Tischtennisspieler mit großer Mehrheit bei nur einer Enthaltung, sich als Abteilung vom Sportverein zu trennen und einen eigenen Verein unter dem Namen „Tischtennisverein 1961 Zeutern e.V.“ zu gründen. Aufgrund des immer größer werdenden Spielbetriebs brachte eine Eigenständigkeit nur Vorteile, während der Sportverein durch die Trennung keine Nachteile zu erleiden hatte.

Dies hat sich auch im Nachhinein so herauskristallisiert und heute kann man mit gutem Recht behaupten, dass der Tischtennisverein innerhalb der Dorfgemeinschaft einen guten Namen hat und mit anderen Ortsvereinen vertrauensvoll zusammenarbeitet.

Dies zeigte sich beim alljährlich von allen Zeuterner Vereinen gemeinsam veranstalteten Straßenfest unter dem Motto „Zeuterner Wein lädt ein“. Ab Mitte der 80er wurde das Straßenfest alle zwei Jahre durchgeführt und jeder Verein hatte von nun an sein eigenes Festzelt. Unser damals neu angeschafftes Festzelt hat sich bis heute bewährt. Hier zeigt die Tischtennisfamilie ihren großen Zusammenhalt, bewirtet ihre Gäste mit vorzüglichem Essen und Getränken und schafft die Grundlage zur Bestreitung der jährlichen Ausgaben.

Nicht unerwähnt seien die seit dem Jahre 1979 bestehenden, guten und kameradschaftlichen Beziehungen zu den Tischtennisfreunden in Neuhausen, einem Stadtteil von Engen in der Nähe des Bodensees, sowie die nach der Wiedervereinigung im Jahre 1991 geschlossene Partnerschaft mit der Tischtennisabteilung des SV Chemie Nünchritz.

Abwechselnd trifft man sich alle zwei Jahre zum sportlichen Wettkampf, Besichtigungsprogramm und in geselliger Runde. Man hofft, dass diese gefestigten Freundschaften noch lange aufrecht erhalten und auch von den jüngeren Aktiven mitgetragen werden.

Der Tischtennisverein zeichnet sich auch durch weitere gesellige Veranstaltungen aus. So wurde über 30 Jahre hinweg der alljährliche Kinderfaschingsball am Fastnachtssonntag in der Mehrzweckhalle veranstaltet.

Die alljährliche Winterfeier der Tischtennisfamilie mit Ehrung der Sieger der Vereinsmeisterschaft und des Winterturniers findet traditionsgemäß statt und ist mit ein Höhepunkt im Vereinsjahr.

Erwähnenswert sind auch die Kooperationstage mit der Grundschule Zeutern, organisiert von Rektor Günter Oßfeld und dem Team der Jugendbetreuer sowie Evelin Staudt. Hier sollen die Kinder der Grundschule spielerisch und mit Freude an den Tischtennissport herangeführt werden.

Mit einem Festbankett in der Zeuterner Mehrzweckhalle unter Mitwirkung der Ortsvereine feierte der Tischtennisverein am 26. April 1986 sein 25-jähriges Vereinsjubiläum. Gründungsmitglied Werner Zimmerer zeigte in seiner Festansprache die Entwicklung und Geschichte des Tischtennissportes allgemein und speziell innerhalb des Badischen Tischtennisverbandes, des Tischtenniskreis Bruchsal und des Jubiläumsvereins auf. Eine Festschrift mit einer ausführlichen Vereinschronik wurde herausgegeben. Neben zahlreichen Ehrungen durch den Badischen Tischtennisverband und den Verein wurde der 1. Vorsitzende Bernhard Schmitt für seine großen Verdienste mit der Landesehrennadel ausgezeichnet.

Bei der Generalversammlung am 31. Mai 1991 vollzog sich dann ein Wechsel in der Führungsspitze des Vereins. Der bisherige 2. Vorstand Klaus Staudt wurde einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt und übt dieses verantwortungsvolle und arbeitsintensive Amt bis zum heutigen Tage aus. Er löste damit Bernhard Schmitt ab, der seit der Gründung im Jahre 1961 Abteilungsleiter und später 1. Vorsitzender war. In seiner Laudatio hob Klaus Staudt die Qualitäten des scheidenden 1. Vorsitzenden Bernhard Schmitt hervor. Er hatte 30 Jahre lang an der Spitze des Vereins gestanden und hatte unermüdlich mit seiner Persönlichkeit, mit großer Tatkraft, Geschick und Weitblick die Interessen des Vereins vertreten. Angesichts seiner großen Verdienste wurde Bernhard Schmitt zum Ehrenvorsitzenden des Tischtennisvereins ernannt und mit einer Urkunde und einem Präsent bedacht.

Das 40-jährige Jubiläum des Vereins feierte man in kleinerem Rahmen am 23. Juni 2001 im neuen Pfarrzentrum. Der 1. Vorsitzende Klaus Staudt begrüßte zahlreiche Gäste und die Vereinsmitglieder. Er hob hervor, dass jeder Verein von seinen Aktivitäten lebe. Gerade im Tischtennissport, wo es so gut wie keine Zuschauer gebe, sei die Kameradschaft und Freundschaft besonders gefragt. Es mache viel Freude im Verein, gerade weil nicht nur sportliche Wettkämpfe und Trainingsspiele im Vordergrund stünden, sondern auch gemeinschaftliche und vergnügliche Aktivitäten sowie Partnerschaftstreffen mit Neuhausen und Nünchritz gepflegt würden. Die Festansprache mit der Vereinschronik wurde wiederum vom Gründungsmitglied Werner Zimmerer gehalten. Der Fachwart des Tischtenniskreises Bruchsal Klaus Kappe vollzog nach seinen Grußworten die Verbandsehrungen des Badischen Tischtennisverbandes. Zahlreiche Vereinsmitglieder erhielten für 20-, 25- und 30-jährigen aktiven Tischtennissport bronzene, silberne und goldene Spielernadeln und eine Ehrenurkunde. Ein besonderer Leckerbissen waren dann Episoden aus 40 Jahren Vereinsgeschichte, dargeboten von Evelin Staudt, Rosalinde Martus, Gerhard Reichert und Dieter Schroff.

Erwähnenswert ist noch das im Jubiläumsjahr durchgeführte Spiel der Gründungsmitglieder des Tischtennisclubs Oberacker und des Tischtennisvereins Zeutern. Mit von der Partie waren Bernhard Schmitt, Willi Brenner, Rudolf Reimer, Werner Zeisel und Werner Zimmerer. Neben der Tischtennisbegegnung, das die Gastgeber aus Oberacker mit 9:3 gewinnen konnten, stand ein geselliges Beisammensein mit dem Austausch von Geschenken und gesungenen Liedern im Vordergrund.

Einen herben Verlust hatte der Tischtennisverein durch den allzu frühen Tod seines aktiven Spielers und langjährigen verdienten Kassenwarts Gerhard Reichert am 10. Dezember 2001.

In großem Rahmen feierte unser 1. Vorsitzender Klaus Staudt am 23. Dezember 2004 in der Zeuterner Mehrzweckhalle seinen 50. Geburtstag. In seiner ausführlichen Laudatio würdigte Werner Zimmerer als 2. Vorsitzender die großen Verdienste des Jubilars als ständigen Motor der Tischtennisfamilie. Die Tischtennisgesangsgruppe unter der Leitung von Rektor Günter Oßfeld erfreute das Geburtstagskind und die Gäste mit einem eigens gedichteten Lieder-Potpourri.

Mit Beginn der Spielsaison 2004/2005 erstellte der Tischtennisverein erstmals eine Homepage und bestimmte Daniel Knaus als verantwortlichen Webmaster. Zuvor hatte die 3. Mannschaft bereits eine eigene Homepage ins Internet gestellt, die von Rüdiger Zimmermann betreut worden war.

In Kooperation mit vier anderen Tischtennisvereinen wurde zur Talentförderung und gezielten Ausbildung des Nachwuchses und der aktiven Spieler ab der Spielrunde 2005/2006 ein Profitrainer angestellt. Tischtennislehrer Georgy Teliysk, ein erfahrener Tischtennisprofi, leistete bei den Trainingsstunden am Mittwoch sehr gute Aufbauarbeit und war bei uns bis zum Ende der Saison 2008/2009 erfolgreich tätig.

Am 8. Januar 2009 verstarb nach schwerer Krankheit unser langjähriger, aktiver Spieler Joachim Fleischmann. Er hatte seit 1988 als Schriftführer der Vorstandschaft angehört und sich große Verdienste erworben. Besonders die Berichterstattung im Mitteilungsblatt über das Vereinsgeschehen war ihm eine Herzensangelegenheit.

Ziel des Tischtennisvereins ist auch weiterhin, immer mehr Schüler, Jugendliche und auch Erwachsene für den gesundheitsfördernden Sport zu gewinnen. Der Spaß am Sport und die Bewegung sollen im Vordergrund stehen, zumal der Tischtennissport bis ins hohe Alter ausgeübt werden kann. Die enge Gemeinschaft mit vielen Freundschaften und Aktivitäten runden das vielfältige Vereinsleben ab.